11.08.2025, Tag 3, 33 km Gesamt: 71,4 km
Der heutige Tag war echt nicht schön…Grund dafür war der Untergrund – und ein wenig die Hitze. Aber hauptsächlich der Asphalt – die Strecke heute verlief im Grunde den gesamten Tag bis auf kurze Ausnahmen ausschließlich auf Asphalt – meine Füße hatten schon nach einem halben Tag genug davon, aber es wurde auch nach Linz nicht besser.
Dabei fing der Tag ganz entspannt an, ich stellte fest, dass ich wirklich die allerletzte Gelegenheit zum Zelten vor Linz genutzt hatte und spazierte vergnügt durch Linz-Bachlberg in Richtung Donau und Stadtzentrum.
Noch vor der Donau hatte jemand Äpfel zu verschenken, so dass mein Frühstück wieder gesund ausfiel.
Von der Donaubrücke gab es einen schönen Blick auf das Linzer Stadtschloss und zurück auf die Gegend, aus der ich gekommen war.


Danach führte mich mein Weg durch die Altstadt und in der Landstraße konnte ich nicht nur die alten, reich verzierten Häuser bewundern, sondern auch meine Einkäufe erledigen und Wasser nachfüllen.
Ab dem Musiktheater wandelte sich dann aber das Bild. Keine verkehrsberuhigten Fußgängerzonen mehr, sondern nur noch breite, stark befahrene Hauptstraßen. Und das kilometerweit…Ich verlor schnell die Lust an der Strecke und setzte meine ganze Hoffnung auf Ebelsberg, den ersten Ort hinter der Traun und damit hinter Linz.
In Ebelsberg plünderte ich erstmal einen Bäcker und besorgte mir eine saftige Nussstange und ein großes, frisches Brötchen und dann wollte ich nur noch zu einer schönen Stelle laufen, wo ich mir das schmecken lassen konnte.
Die Straßen hörten aber nicht auf…Asphalt wo mein Auge hinsah…selbst die Feldwege waren überwiegend asphaltiert.
Irgendwann kam dann doch ein kleines Stück Wiesenweg und ich machte es mir im Schatten dreier Bäume gemütlich. Es war elf Uhr – perfekt für eine frühe Mittagspause.


Vier Kilometer später erreichte ich – über asphaltierte Wege – das Stift St. Florian und gönnte mir eine Besichtigung der Kirche.
Die aufwändigen Deckenfresken und die insgesamt drei Orgeln beeindruckten mich und der kühle Innenraum kam mir auch sehr gelegen.






Nochmal Wasser auffüllen und weiter ging’s – und wieder auf Asphalt. Langsam verging mir echt die Laune, zumal die Hitze es nicht angenehmer machte. Es waren heute zwar „nur“ 27°C, aber die Wärme wurde von Asphalt natürlich gespiegelt und strahlte nun auch von unten ab.
Stundenlang ging es weiter durch verschiedenste Felder – Mais, Rüben, Sonnenblumen, Kürbisse und Bohnen…bei letzterem war ich mir nicht sicher, ob das Erbsen oder Bohnen werden sollten und befragte mein Handy. Und ich weiß nicht was mich mehr erstaunte: dass es sich um Sojabohnen handeln soll oder, dass mein Handy mir das ohne Internetverbindung sagen kann.

Ich hatte schon lange meinen Schirm als Schattenspender im Einsatz und wollte jetzt nur noch ankommen – was bedeutete, dass ich einen schattigen, nicht einsichtigen Zeltplatz suchte – auf gut deutsch: Wald.
Der war hier aber nirgends zu finden. Der kleine Wald, in welchem ich heute gestartet bin war der letzte, den ich zu Gesicht bekommen habe. Nach Linz kamen nur noch Felder, Felder und imposante Bauernhöfe…
Ein Blick auf die Karte versprach erst in einigen Kilometern einen kleinen grünen Fleck, der aus Wald bestehen könnte und so stapfte ich trotz brennender Füße tapfer weiter und versuchte so gut es ging neben der Straße zu laufen.
Irgendwann sah ich dann das erhoffte Grün und war mir sicher, dass ich dort ein passendes Plätzchen für die Nacht finden würde.

Nur noch über die Landstraße, ein paar Meter Asphalt und ein Feldweg und dann war ich endlich im schattigen Wald.
Dort gab es als Belohnung die ersten Brombeeren des heutigen Tages und sie schmeckten fantastisch.
Der Platz für mein Tarp war eigentlich perfekt, schön eben und schattig – allerdings etwas nah am nächsten Weg, was ich erst bemerkte, als eine Joggerin vorbeilief. Aber mich bekommen hier heute keine zehn Pferde mehr weg…jetzt heißt es erstmal Blasen versorgen und Füße hochlegen.
Der Wanderführer verspricht allerdings noch keine wirkliche Besserung. Zumindest die erste Tageshälfte morgen klingt wieder nach Asphaltstraßen. 😦 Was freue ich mich auf die Berge. In wenigen Tagen sollte ich dort sein und dann nimmt der Straßenanteil hoffentlich deutlich ab.














Wir haben bei diesem Bericht über die zahlreichen Asphaltpisten mitgelitten. Aber du hast dich wieder einmal tapfer durchgekämpft bis zum Tagesziel. Das Stift St. Florian ist beeindruckend anzusehen. Wir wünschen die viele sandige Wege und Waldwege für die weiteren Etappen. Und immer so viele schöne Gelegenheiten für Obstmahlzeiten. Sei gegrüßt von den Pankowern
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