Schattwald (A) – Haldensee (A)

22.08.2021, Tag 7, 18 km, Gesamtdistanz 165 km

Ich glaube ich schlafe zu viel. Zumindest habe ich heute Nacht einige Zeit putzmunter wach gelegen und konnte einfach nicht mehr einschlafen.

Dann ging das Gewitter los. Der Himmel wurde wie durch ein Stroboskoplicht unregelmäßig erleuchtet und ab und zu hörte ich dann den Donner grollen. Der Regen prasselte so laut auf mein Zeltdach, dass selbst der Ohrstöpsel nicht viel half.

Aber irgendwie sorgten die Geräusche dann doch dafür, dass ich nochmal einschlief und um sechs Uhr von den Kirchenglocken geweckt wurde.

Ich hatte mir heute keinen Wecker gestellt, weil ich ausschlafen wollte. Aber es regnete gerade nicht und die Chance musste ich nutzen, sollte es doch den ganzen Vormittag weiter regnen. Und wenigstens beim Zelt abbauen einen trockenen Rücken zu behalten wäre schon schön.

In dem Moment, wo ich meinen Rucksack schultere, um mich wieder zum Wanderweg zu begeben, fängt es an zu regnen. Das war doch mal gutes Timing.

Ich habe heute eine Art Ruhetag eingeplant. Hauptsächlich, weil die nächste – und letzte – Bergetappe nicht anders aufzuteilen war, wenn ich nicht ganz oben in den Bergen zelten will.

Tannheim

So muss ich heute nur knapp 10 Kilometer bis nach Tannheim spazieren, wofür ich knapp drei Stunden brauche, weil ich mir wirklich Zeit lasse.

In Tannheim verbringe ich vier Stunden. Zuerst sitze ich in der Touristeninfo und lade meine Akkus auf bzw. schreibe Postkarten. Dann wechsle ich zur Pizzeria, wo ich mir einen leckeren Nizza-Salat schmecken lasse. Danach gehts nochmal zur Touristeninfo und um 14:00 Uhr gehts weiter.

Ich wollte nicht früher weitergehen, weil ich nur ein kurzes Stück von ca. 6 km vor mir habe, bevor der Anstieg auf die Läuferspitze beginnt. Ich kann ja aber nicht schon nachmittags mein Zelt irgendwo aufbauen.

Ab Mittags regnete es nicht mehr und war nur noch bewölkt und laut Vorhersage sollte es zumindest bis ca. 17:00 Uhr trocken bleiben, bevor es wieder die gesamte Nacht durchregnen würde.

Also wandere ich auf einem schönen Höhenweg durch Grän und dann hinauf in den Wald. Nach kurzer Zeit bemerke ich, dass ich falsch war und muss alles wieder runterlaufen. Ist aber nicht so schlimm, ich hatte ja sowieso Zeit.

Da geht es morgen hoch – bis ganz links zum Aggenstein

Also ab Grän nochmal von vorne und dann passte der Weg auch.

Als ich an der Stelle bin, wo ich mir ein Schlafplätzchen suchen möchte, ist es erst 16:00 Uhr, aber noch weiter nach oben zu wandern ergibt keinen Sinn, weil es dort zu steil wird und es wahrscheinlich keine Gelegenheiten mehr gibt.

Und hier gibt es ein wunderschönes, moosbewachsenes Waldstück, in welchem ich schnell eine geeignete Stelle finde. Moos ist heute perfekt. Es soll die ganze Nacht regnen und das Moos stellt sicher, dass ich nicht absaufe, da es das Wasser sofort aufnimmt und keine Rinnsale entstehen.

Ich habe meine sieben Sachen noch nicht ganz im Zelt verstaut, als es zu regnen anfängt. Wieder Glück gehabt. 🙂

Und heute habe ich einen ganz besonderen Wachposten vor meiner Tür – eine wunderschöne Marone passt auf, dass mir und meinem Zelt nichts passiert.

Schlafplatz mit Wachposten

Morgen steht schon die letzte Etappe der Himmelsstürmer-Route an. Ich hoffe, dass das Wetter wie vorhergesagt wenigstens ab Mittags wieder besser wird, damit ich die letzten Fernsichten genießen kann.

Ein Gedanke zu “Schattwald (A) – Haldensee (A)

  1. Anonymous schreibt:
    Avatar von Unbekannt

    Wir haben wieder mit Begeisterung deine Beiträge gelesen und die schönen Bilder
    genossen. Du hast Dir eine wunderschöne Wanderstrecke ausgesucht.
    Mach weiter so. Liebe Grüsse von Mama und Papa

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