Bangkok

10.10. – 18.10.2017

Die letzte Station meiner ausgedehnten Reise steht an und ich muss mich erstmal an das Klima gewöhnen. Um die 30°C und eine gefühlte Luftfeuchtigkeit von 80%. So bin ich auch nicht traurig, als ich ohne Aufpreis in ein klimatisiertes Zimmer einquartiert werde, auch wenn die Klimaanlage ganz schön laut ist (und das auch der Grund für meine Buchung ohne AC war).

Mein erster Tag in Bangkok startet mit dem Besuch der Touristeninfo und einem sehr leckeren Ei-Banane-Roti an einem muslimischen Straßenstand.

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Wenn ich etwas an Asien liebe, dann die unendliche Auswahl an Essensständen und der leichte Zugang selbst zu unbekannten Delikatessen – ich mag es sehr, einfach in die Töpfe und auf die Teller der anderen Gäste zu lugen und dann auf das zu zeigen, was ich ausprobieren möchte. So habe ich mich bis auf wenige Ausnahmen während meines gesamten Aufenthaltes in Bangkok ernährt.

In der Touristeninfo gabs einen Stadtplan und eine hilfreiche Broschüre mit den interessantesten Sehenswürdigkeiten. Zusätzlich hatte ich mir aus dem Hostel einen Reiseführer ausgeliehen, der dort rumstand. So war ich gut ausgerüstet und hatte alle notwendigen Infos.

Und es ging auch sofort mit Seightseeing los. Ich schlenderte durch die Altstadt Bangkoks und sah mir den Loha Prasat- und den Golden Mount-Tempel an. Von beiden hatte ich eine tolle Aussicht über die Stadt.

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Danach lief ich in einem großen Bogen zum Denkmal der Demokratie, wo gerade zig Polizeikadetten damit beschäftigt waren, das gesamte Denkmal in ein Meer von Blumen zu betten.

Anlass war die bevorstehende Trauerzeremonie für den thailändischen König Bhumibol Adulyadej (Rama, der 9.), der vor cirka drei Wochen gestorben ist.

Zunächst hatte ich mir darüber keine großen Gedanken gemacht, die zeremonielle Einäscherung würde vom 25. bis 27. Oktober stattfinden, also lange nach meiner Abreise. Aber ich merkte schnell, dass es schon jetzt eine besondere Zeit war. Die Thailänder befanden sich in der Trauerphase. Das bedeutete nicht nur, dass zunehmend mehr Landsleute schwarze Kleidung trugen und alle Darstellungen von Bhumibol mit orange-farbenen Blumen geschmückt wurden.

Es bedeutete auch, dass sämtliche Vergnügungsveranstaltungen für die Zeit der Trauerphase abgesagt waren und in der gesamten Hauptstadt die Vorbereitungen für die Zeremonie auf Hochtouren liefen. Was das für mein Programm bedeutete, sollte ich in den nächsten Tagen noch herausfinden.

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Zunächst setzte ich meinen Spaziergang durch die Innenstadt fort, musste mich aber bald mit vielen anderen Fußgängern unterstellen, weil es stark zu regnen angefangen hatte.

Der Oktober ist der letzte Monat der Regenzeit in Thailand und nun wurde ich wohl Zeuge eines üblichen „Regenschauers“. Nachdem es zwanzig Minuten wie aus Eimern geregnet hatte und die Straßen und Wege bereits voll Wasser standen, kam ein ausgewachsenes Gewitter hinzu, mit dermaßen ohrenbetäubendem Donnergrollen, dass ich mir fast die Ohren zuhalten musste. Die Blitze schlugen offensichtlich mehrmals irgendwo ein und ich hatte den Eindruck, dass das Donnergrollen hier besonders laut übertragen wurde. Vielleicht lag das aber auch nur daran, dass ich üblicherweise ein Gewitter nicht im Freien erlebe. Nach weiteren zwanzig Minuten zog das Gewitter ab und der Starkregen hatte die Bühne wieder für sich allein.

Eine geschlagene Stunde standen, hockten und saßen wir unter den Vordächern, bevor der Regen so weit nachließ, dass wir weitergehen konnten.

Da es bei diesem Wetter für mich keinen Sinn ergab, noch weitere Tempel zu besichtigen, ging ich an teilweise komplett überfluteten Straßen zum Hostel zurück. Die Kanalisation war hoffnungslos überfordert mit den Wassermassen, die Ladeninhaber schippten und pumpten routiniert das Wasser aus ihren Läden und eine Ratte versuchte schwimmend dem hellen Tageslicht zu entkommen, in das sie hochgespült worden war.

15088511150893Abends ging ich dann doch nochmal raus um etwas zu essen und entdeckte dabei ganz in der Nähe des Hostels eine große Buddha-Figur und einen reich ausgestatteten Tempel.

Unter der „Rama, der 8. Brücke“ hatten sich jede Menge Thais eingefunden und betätigten sich sportlich. Entweder bei einem großen Aerobic-Kurs oder in kleineren Tanz- oder Volleyballgruppen. Pünktlich um 18 Uhr wurde wie jeden Tag die Nationalhymne abgespielt und zumindest das „Fußvolk“ der Stadt stand still.

Ich suchte, wie schon den ganzen Tag über, jeden Essensstand intensiv ab – ich wollte gebackene Bananen essen, aber konnte einfach keine finden. Was war denn hier los? Bei meinem Bangkokbesuch vor neun Jahren gab es an jeder Ecke welche und die sind doch so lecker!

Aber ich konnte einfach keine auftreiben und ließ den ersten Tag dann mit Süßkartoffelchips mit Bananengeschmack ausklingen (was keinen adäquaten Ersatz darstellte!).

Am Mittwoch hatte ich mir dann trotz der Hitze die Thermo-Schlafhose unter die kurze Hose und das langärmlige Merino-Shirt angezogen. Ich wollte den Grand Palace besuchen und dort wurde besonders genau auf die Kleiderordnung geachtet. Und da ich keine lange Hose mit hatte, musste ich zu dieser sehr warmen Kombination greifen. Es stellte sich aber bald heraus, dass ich umsonst schwitzte – der Grand Palace war aufgrund der Vorbereitungen für die Einäscherung geschlossen. Das ganze Viertel war weiträumig abgesperrt und im Oktober nicht zu betreten.

Hm…ich war froh, dass ich den Grand Palace schon bei meinem ersten Bangkokaufenthalt besucht hatte, hätte ihn mir aber gerne nochmal angesehen.

Wat Pho war immerhin geöffnet und so bestaunte ich wieder den riesigen, liegenden Buddha, der sich aufgrund seiner Größe so schlecht fotografieren lässt.

Immerhin konnte ich so die langen Klamotten wieder ausziehen, in den anderen Tempeln reicht es, wenn die Knie (und Schultern) bedeckt sind. Und mit dem was ich so kurze Hose nenne, war das gewährleistet. 😉

Danach musste ich wieder den täglichen Regenschauer abwarten, der heute aber nur fünfzehn Minuten dauerte.

Dann führte mich mein Weg nach Chinatown und ich traute meinen Augen fast nicht – ein Stand mit gebackenen Bananen! Nach anderthalb Tagen – endlich! Ich kaufte gleich zwei Portionen, da die Dame gerade frisch frittiert hatte und knabberte glücklich den super leckeren Snack.

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Nach einer Erholungspause in einem klimatisierten Einkaufscenter, in dem es auf fünf Etagen fast ausschließlich (chinesisches) Spielzeug zu kaufen gab, besuchte ich noch Wat Trai Mit, der eine 3 Meter hohe Buddhafigur aus massivem Gold besaß.

Am nächsten Tag wollte ich mir den Dusit Palace ansehen – der alte Regierungssitz des Königs, der aber schon lange nicht mehr als solcher genutzt wird.

Ich lief allerdings nur an hohen, undurchsichtigen Metallzäunen und grimmig dreinblickenden Wachsoldaten entlang – ist der etwa auch gesperrt?

Am Ende des langen Blocks stand die Vimanmek Mansion, eine Villa komplett aus vergoldetem Teakholz, bei deren Bau kein einziger Nagel verwendet wurde. Die Villa diente Rama dem 5. Anfang des 19. Jhd. als königliche Residenz.

Ein Schild vor dem Metallzaun gab darüber Auskunft, dass die Villa seit Juni 2016 (!) wegen Renovierungsarbeiten geschlossen ist…na die lassen sich ja Zeit…

Nachdem ich den riesigen Block fast einmal umrundet hatte, stehe ich vor dem Dusit Zoo…eigentlich wollte ich den nicht besuchen, aber da alles andere geschlossen ist, ging ich doch rein.

Und er war besser als ich dachte. Die Gehege sind zwar nicht besonders groß, aber immerhin abwechslungsreich eingerichtet, so dass die Tiere sich beschäftigen und teilweise verstecken können. Überhaupt ist der gesamte Zoo sehr liebevoll und interessant aufgebaut. Auf einem Holzsteg kann man die Tiere von oben betrachten, es gibt große Seen im Zentrum des Parks und jede Menge Beschäftigungsmöglichkeiten und Informationen für Kinder.

In der Australienabteilung sah ich nochmal einen Koala wieder und erstmalig einen Casuar, den ich in freier Wildbahn nicht angetroffen hatte.

Am frühen Nachmittag stand ich dann endlich vor dem Baiyoke Sky Hotel, dem höchsten Gebäude Bangkoks. Ich hatte eine ganze Weile gebraucht, um die richtige Straße zu finden, die zu dem Wolkenkratzer führt.

Da der Eintritt zur Aussichtsplattform in der 84. Etage aber stattliche zehn EUR kosten soll und es heute wieder leicht bewölkt war, vertagte ich den Besuch ersteinmal und sah mich dafür noch etwas in Siam um, dem Einkaufsbezirk Bangkoks.

Es gibt ein großes Kaufhaus, in welchem fast ausschließlich Frauenklamotten feil geboten werden. Den Herren ist gerade mal eine halbe Etage gewidmet und für Kinder gibt es auch nur eine Etage, die Frauen können sich auf viereinhalb Etagen austoben…

Obwohl ich an diesem Tag schon sehr viel getippelt war, wollte ich mir abends einen Thaiboxkampf ansehen. Immerhin befindet sich eins der beiden Stadien fußläufig im Umkreis meines Hostels.

Ich machte mich also nochmal auf die Socken, stand aber vor dunklen, verschlossenen Toren…und erst im Nachgang zu diesem Misserfolg lernte ich im Internet, dass jetzt während der Trauerphase sämtliche Vergnügungsveranstaltungen ausfallen, so auch Thaiboxwettkämpfe.

Nach dem ganzen Gelatsche bei der schwülen Hitze hatte ich mir einen Ruhetag verdient. Außerdem musste ich meine Klamotten waschen lassen und die nächsten Tage planen. Am Freitag habe ich also nicht viel mehr getan, als mir im McDonalds ein kühles Plätzchen zu suchen, um ungestört den Reiseführer lesen zu können und danach die Busstationen zu suchen, die ich in den nächsten Tagen brauchen würde.

Am Samstag gings dann zu zwei „Floating Markets“, also schwimmenden Märkten. Vormittags hatte ich mir den wahrscheinlich bekanntesten Markt in Damnoen Saduak angesehen. Er befindet sich cirka 80 km südwestlich von Bangkok entfernt. Auf den schwimmenden Märkten haben früher die Anwohner ihre Waren aus dem Boot heraus ver- und gekauft. Heutzutage ist das ein reines Touristenspektakel und entsprechend „lebhaft“ ging es in den Kanälen und auf den Stegen zu. Ich war heilfroh, dass ich mich gegen eine Bootsfahrt entschieden hatte. Die Boote standen nur im Stau und wurden von den Steuermännern immer direkt zu den Souvenirhändlern gesteuert.

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Von Damnoen Saduak bin ich dann mit einem Minibus ins nur 15 km entfernte Amphawa gefahren, wo es ebenfalls einen Floating Market gibt. Da dieser aber erst mittags öffnete und noch nicht so viel los war, drehte ich eine Runde durch den Ort, die dann ungewollt groß wurde, weil ich in den Feldern der Anwohner landete, wo sie Kokospalmen und Bananenstauden anbauten und die Straße einen riesigen Bogen machte.

Letztendlich musste ich sogar mit der Fähre über den Fluss übersetzen, an welchem sich Amphawa befand, um wieder zum Markt zurückzugelangen.

Dort hatten die Reisebusse bereits ihre Insassen ausgespuckt und während ich mich durch die Mengen schob, ging meine rechte Sandale kaputt…na toll.

Ich schlappte über den Markt auf der Suche nach einem Stand mit Flipflops, ausgerechnet heute fand ich aber keine. So richtige Lust auf neue Schuhe hatte ich auch eigentlich gar nicht. Meine waren ja noch gut, die konnte man bestimmt reparieren…

Und auch dieses Mal hatte ich Glück im Unglück und fand einen Stand, der individualisierte Handtaschen verkaufte. Man konnte sich seinen Namen auf die Tasche applizieren lassen und die Handwerker willigten sofort ein, meine Sandale zu reparieren. Ein paar Tropfen Lederklebstoff und etwas warten und der Schuh war wie neu 😉

Glücklich setzte ich meinen Rundgang fort und fuhr nachmittags wieder nach Bangkok zurück.

Am Sonntag folgte dann der zweite Ausflug. Dieses Mal brachte mich der Bus cirka 80 km in den Norden, nach Ayutthaya.

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Die zahlreichen Tempelanlagen der Stadt gehören zum UNESCO-Weltkulturerbe und ich hatte Glück mit dem Wetter. Die Sonne strahlte von einem blauen Himmel und ich wollte mich über die Hitze nicht beklagen, nach den letzten bewölkten Tagen war es Zeit für schöne Fotos 😉

Insgesamt besuchte ich an dem Tag fünf verschiedene Tempelanlagen – eine schöner als die andere. Um das überhaupt alles zu schaffen, hatte ich mir ein Fahrrad ausgeliehen.

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Und das war richtig gut in Schuss, die Reifen wurden neu aufgepumpt, der Sattel angepasst und sogar die Gangschaltung funktionierte! Es machte mir totalen Spaß, mit dem Fahrrad herumzucruisen und in Ayutthaya fuhr es sich auch gut, da es breite Straßen und rücksichtsvolle Autofahrer gab.

Überhaupt hat mir die ganze Stadt – oder das was ich davon gesehen habe – sehr gut gefallen und ich habe mir fest vorgenommen, sollte ich mal wieder in Thailand sein, länger als einen Tag in Ayutthaya zu bleiben. Es gab noch so viele Tempel und andere Sehenswürdigkeiten, die ich nicht angesehen hatte.

Tempelanlagen Ayutthaya

Am nächsten Tag habe ich in Bangkok den Wat Benchamabophit besucht. Dieser Tempel zeichnet sich durch seine europäischen Einflüsse aus. So ist das Gebäude wie eine Kirche kreuzförmig aufgebaut und auf dem Altar thront dann ein großer Buddha 🙂 auch wurden bunt bemalte Glasfenster verbaut. Was die beiden Stand-Pendeluhren in dem Tempel zu suchen hatten, war mir aber trotzdem nicht klar.

Im offenen Hof gab es eine beeindruckende Sammlung von Buddhastatuen aus verschiedensten Regionen, die sehr schön die unterschiedlichen Darstellungsformen präsentierten. Die japanische Variante hat mir irgendwie gefallen.

Danach bin ich nochmal zum Baiyoke Sky Hotel gefahren, da heute auch in Bangkok einigermaßen gutes Wetter war und ich die Gelegenheit nutzen wollte.

Nachdem ich mich durch die nicht enden wollenden asiatischen Reisegruppen gekämpft und die Kasse in der 19. Etage erreicht hatte, erfuhr ich zu meiner Freude, dass der horrende Eintrittspreis immerhin noch einen Bonus beinhaltete. Man hatte die Wahl zwischen 20 Minuten Fußmassage oder einem All you can eat-Obstbuffet.

Ich musste nicht lange nachdenken, zumal heute Montag war und damit die meisten Essensstände geschlossen hatten. Ich hatte auch erst vier Minibananen gegessen und freute mich jetzt also auf ein reichhaltiges Obstbuffet.

Zunächst stellte ich mich aber der Herausforderung, mit den diversen – und immer überfüllten – Aufzügen des Hotels bis in den 83. Stock zu fahren. Nach zweimal umsteigen war ich da – die Gruppe laut schnatternder Asiatinnen, die kurz vorher zugestiegen waren, stieg aber unverständlicherweise nicht aus und ließ mich auch nicht durch.

So fuhr ich erst wieder eine Etage runter, kämpfte mir den Weg frei und nahm entnervt die Treppe nach oben.

Dann betrat ich aber endlich die sich drehende Aussichtsplattform in der 84. Etage und konnte durch ein grobmaschiges Gitternetz über die gesamte Stadt schauen.

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Bzw. über den grössten Teil der Stadt, denn Bangkok ist so riesig, dass ich selbst aus dieser luftigen Höhe die Stadtgrenzen nicht ausmachen konnte.

Was ich an Bangkok so interessant finde ist der untypische Aufbau. In anderen Weltmetropolen wird das Stadtzentrum von Hochhäusern geprägt, um welche sich dann in einem mehr oder weniger großen Rahmen die niedriger gebauten Wohngebiete reihen.

In Bangkok besteht das Stadtzentrum aus der Altstadt, in welcher sich ein Großteil der Tempelanlagen und nur relativ niedrige Gebäude befinden. Wenn man sich von dort aus umsieht, zum Beispiel vom Golden Mount aus, dann erkennt man, dass die gesamte Altstadt von Hochhäusern eingeschlossen ist, die sich in einem großen Ring um das Zentrum legen. Fand ich sehr beeindruckend.

Die weit entfernten Wolkenkratzer verstärken auch den Eindruck einer riesengroßen Stadt, was nicht falsch ist, da alleine die Stadt Bangkok eine Fläche von 1.565 km2 einnimmt (Berlin: 892 km2). Hinzu kommen dann noch die umliegenden Bereiche, die zur Metropolregion Bangkok gezählt werden.

Nachdem ich einige Runden auf der Plattform mitgefahren war, habe ich mich in die 18. Etage des Hotels bewegt und dort das Obstbuffet inspiziert – und es war einfach toll! Anderthalb Stunden lang durfte ich mich an allen möglichen bekannten und exotischen Früchten satt essen, wenn kein geschnittenes Obst mehr da war, gab es einen „Schälservice“, der mir die Mangos, Guaven, Longans und Sonstiges geschält und geschnitten hat und kurz bevor ich komplett satt war, habe ich auch noch den Stand mit den frisch zubereiteten Pancakes, dem Eis und den Schokobrunnen entdeckt. Wobei für letzteren wirklich kein Platz mehr in meinem dicken Bäuchlein war.

Glücklich rollte ich mich danach aus dem Hotel wieder auf die Straße und bin mit dem Bus zum Wat Arun gefahren. Zum Laufen war es zu weit – und ich zu vollgefressen.

Der Wat Arun ist besonders reich verziert mit chinesischen Mosaiksteinen, die im Sonnenlicht glitzern. Beliebt ist der Tempel, der auch Tempel der Morgendämmerung genannt wird, allerdings besonders Abends, wenn man vom gegenüberliegenden Ufer des Chayopraya-Rivers die Silhouetten der hoch aufragenden und beleuchteten Türme hinter dem Wasser sieht.

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Also bin ich mit der Fähre übergesetzt und habe eine Stelle gesucht, von welcher man den Tempel gut fotografieren kann. Die gibt es leider nicht frei zugänglich, da das gesamte Ufer bebaut ist – entweder mit den einfachen Häusern der Einwohner oder mit Restaurants und kleineren Hotels.

Ich wollte mich in ein Restaurant setzen und dann von dort aus Fotos machen. Nachdem ich allerdings gewartet hatte, bis es endlich einigermaßen dunkel war, musste ich feststellen, dass der Tempel gar nicht angeleuchtet wird. Ob das jetzt auch an der Trauerphase lag oder er nur zu besonderen Anlässen angestrahlt wird, kann ich nicht sagen. Andere Tempel wurden angestrahlt…wie auch immer. Damit hatte sich das Thema auch erledigt und ich bin mit dem Linienboot zurück zum Hostel gefahren.

Den letzten vollen Tag in Bangkok habe ich damit zugebracht, das vorhandene Bargeld einigermaßen sinnvoll auszugeben (was bei mir Berge von geschnittener Ananas und anderem Obst bedeutete), meinen Kram zusammenzupacken, wobei ich froh war, alles wieder in den Rucksack und eine weitere Tasche zu bekommen, und nochmal ausführlich durch die Stadt zu laufen, die mir bis auf den dichten und lauten Verkehr sehr gut gefällt. Ich kann es absolut nachvollziehen, dass Bangkok nach London die meistbesuchte Stadt der Welt ist.

Aber ich habe mich auch unglaublich auf die Rückkehr nach Berlin gefreut und bin am nächsten Morgen pünktlich in Richtung Flughafen aufgebrochen.

So endete mein Abenteuer nach knapp zwölf Monaten und mittlerweile bin ich wieder in Berlin, wenn auch noch nicht zu Hause, da meine Wohnung noch untervermietet ist.

Vielleicht ist diese Übergangsphase aber gar nicht so schlecht, kann ich doch so meine Eindrücke der Reise noch etwas verarbeiten und auf mich wirken lassen, bevor es daran geht, die Kisten aus dem Keller zu holen und meine Wohnung wieder einzurichten.

Ich hatte jedenfalls eine sehr aufregende, fordernde und erfüllende Zeit und habe einzigartige Erfahrungen gesammelt, die mich auf meinem weiteren Lebensweg begleiten werden.

Vielen Dank euch allen für das Interesse an meinen Erlebnissen und Geschichten. Ich hoffe, wir sehen uns alle ganz bald auch persönlich wieder, ich bin jetzt ersteinmal eine Weile in Berlin anzutreffen 🙂

 

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