Wenn man auf Mallorca wandern möchte, kommt man um den Trockenmauerweg kaum herum. Erst recht nicht, wenn man mehrere Tage am Stück unterwegs sein möchte.
Der Trockenmauerweg, im spanischen la Ruta de Piedra Seca, verläuft durch das Tramuntana-Gebirge im Nordwesten der Insel und ist ein schöne Gelegenheit, die inseltypischen Trockenmauern zu bestaunen, welche zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Die Besonderheit dieser Bauwerke ist das Fehlen von Verbindungsmitteln wie Lehm oder Mörtel. Die Steine werden einfach alle „trocken“ aufeinander gestapelt und halten aufgrund des speziellen Schichtsystems erstaunlich lange. Wobei viele der Wege und Mauern, an welchen der Wanderweg vorbeiführt, zwischenzeitlich restauriert wurden und daher in neuem Glanz erstrahlen.
Der GR 221 ist in seiner Länge nicht konkret festgelegt, da es sehr viele Varianten gibt, die man begehen könnte. Die Kernroute umfasst aktuell circa 140 bis 150 Kilometer. Durch die Varianten kommen nochmal bis zu 100 Kilometer dazu.
Der Trockenmauerweg beginnt im Südwesten Mallorcas in Port d’Andratx und endet im Norden in Port de Pollença. Dies ist auch die Strecke, die ich laufe. Ich werde auf die Varianten verzichten, da diese keine Rundkurse bilden, sondern immer nur Zuläufer sind und doppelte Wegstrecken bedeuten würden.
Der Weg verläuft durch das Tramuntana-Gebirge und bietet damit einiges an Höhenmetern. Insgesamt geht es wohl ca. 6500 Höhenmeter rauf und runter. Der offizielle höchste Gipfel direkt auf der Strecke ist der „Coll de ses Cases de sa Neu“ mit gut 1.200 Höhenmetern. Wobei man auch sehr dicht am „Pui de Massanella“ vorbeikommt und bei gutem Wetter den 1.365 Meter hohen Gipfel besteigen kann.
Das Mittelmeer sieht man fast auf der gesamten Strecke immer wieder glitzernd in der Ferne. Direkte Abstiege, die zu einem Bad einladen würden, gibt es aber eigentlich nur gleich am Anfang in Sant Elm und dann nochmal in Port de Sóller.