Salzsteigweg: Wörschach – Plannersee

18.08.2025, Tag 9, 25,7 km Gesamt: 214,1 km

Ich hatte mich am Vorabend spontan entschieden, das Frühstück doch nicht ausfallen zu lassen und dafür einen Zug später zu nehmen.

Das bedeutete, dass ich erst um 09:15 Uhr die Etappe in Wörschach startete, dafür aber schon ein leckeres Eier-Brötchen intus und zwei Käsebrötchen im Gepäck hatte.

Der Regen hat sich verzogen und die Wolken sind auch dabei, sich wieder etwas mehr aufzulösen und so absolviere ich zunächst die vier Kilometer bis Aigen im Ennstal, die von der letzten Etappe noch offen sind.

Ab dort geht es heute für 20 Kilometer immer bergauf – und die Steigung nimmt mit zunehmender Strecke auch immer weiter zu, bis es am Ende supersteil auf den Plannerknot geht.

Aber die Etappe heute ist perfekt nach dem Ruhetag – es geht fast die gesamte Zeit eine breite Forststraße hinauf. Ab und zu kommen mir Autos oder Fahrradfahrer*innen entgegen, einmal bringt ein Truck frisch geschlagenes Holz ins Tal.

Ansonsten ist es aber ruhig und die Straße ist bequem zu laufen – die Steigung ist Anstrengung genug für heute.

Und das Wetter ist auch perfekt – maximal 21°C und ab und zu Schatten durch die Wolken, die sich immer wieder vor die Sonne schieben.

Zwei Tage darf ich das perfekte Wanderwetter genießen, bevor es ab Mittwoch für drei Tage regnen wird.

Die Straße verläuft zunächst immer an der Gulling entlang – das Wasser glitzert wunderbar in der Sonne.

Danach geht es weiter am Mittereggbach.

Durch den Regen der letzten zwei Tage sind die Flüsse gut gefüllt und die Wassermassen stürzen sich tosend in Richtung Tal.

Obwohl sich die Strecke ganz schön zieht ist es wunderschön und ich mache zwischendurch Rast, um mein Käsebrötchen zu essen.

Erst danach kommt die Schnablhütte, von der ich dachte, dass sie schon ein Stück weiter unten stand und geschlossen hatte.

Ab hier sind es noch drei Kilometer bis zum Gipfel – der steilste Abschnitt der ganzen Strecke.

Die Straße endet und es geht erst ein Stück steil hinauf durch Sträucher und kleine Bäume, dann über eine mit dichtem, weichen Gras und zig verschiedenen Blumen bewachsene Almwiese.

Danach schlängelt sich der schmale Pfad durch einige Büsche, bevor es auf die finale Almwiese und das steilste Stück geht.

Versüßt wird der Endspurt allerdings mit zahlreichen, dicken, süßen Blaubeeren, die ich immer wieder pflücke und nasche.

Auch der letzte Anstieg ist irgendwann geschafft und kurz vor 16:00 Uhr stehe ich auf dem Plannerknot auf 1.996 Metern.

Von da unten komme ich her

Die Weitsichten sind fantastisch und auch der Blick hinunter auf den Plannersee und das Bergdorf Planneralm ist atemberaubend.

Plannersee und Planneralm

Ich lasse mir noch die Banane schmecken, die ich ebenfalls mitgebracht habe und genieße minutenlang die Aussichten.

Der steile, steinige Abstieg zum Plannersee verlangt mir nochmal alle Konzentration ab, aber danach kann ich in Ruhe nach einem Zeltplatz suchen.

Und heute finde ich einen echten Traumplatz – nicht einsehbar, weil ein ganzes Stück von den Wegen entfernt, aber mit wunderbarer Sicht in alle Richtungen – sowohl hoch zum Plannerknot als auch runter ins Tal. Nebenan wachsen Blaubeeren und den Sonnenuntergang kann ich liegend aus dem Zelt heraus beobachten.

Sonnenuntergang

Das liegt daran, dass ich das Zelt heute zum ersten Mal in der „prallen“ Sonne aufstellen kann, ohne drinnen einen Hitzschlag zu erleiden. Die 21°C Höchsttemperatur sind schon überschritten und es ist angenehm im Zelt, auch in der Sonne.

Das war heute wirklich ein wunderschöner Tag und ich gedenke, das morgen zu wiederholen. 😉

Perfekter Zeltplatz

Hinterlasse einen Kommentar