Almwirt – Gleinalmsattel

09.08.2022, Tag 15, 21,5 km, Gesamtdistanz 369 km

Die Nacht war nach dem abendlichen Umzug noch sehr angenehm und nicht so kalt, wie ich es befürchtet hatte.

Morgens geht es auch gleich wieder bergan, so dass ich hoffe, etwas wärmer zu werden, es weht nämlich ein relativ kühles Lüftchen.

Bis zur Fensteralm windet sich der Weg größtenteils auf einer Forststraße durch Wald immer hinauf. Ab der Fensteralm, die auf 1.642 m liegt, geht es heute nur noch auf der Gleinalpe auf baumfreien Bergrücken und -Sätteln hinauf und hinab mit einer fantastischen Fernsicht in alle Richtungen.

Das Wetter ist perfekt. Wolkenlos, Sonnenschein, aber so windig, dass es nicht heiß, sondern nur bei ca. 21°C ist. Zwischenzeitlich ziehe ich sogar die Windjacke drüber, weil es sonst zu kühl wäre.

Es geht weiter über den Polstersattel, Eiblkogel (1.831 m), Kreuzsattel, Lärchkogel (1.894 m) bis zum Speikkogel (1.988 m). Andere Wanderer treffe ich auch heute nicht (erst abends im Umfeld der Gleinalmhütte).

Fast jeder der Anstiege zum nächsten Gipfel ist von einem breiten Band an Heidelbeerbüschen eingefasst. Ich hätte die kleinen blauen Beerchen heute kiloweise essen können (wenn es nicht so mühsam wäre, sie zu pflücken).

Zwischen Polstersattel und Eiblkogel ziehrt eine mächtige Stromtrasse den Bergrücken – und viele Kilometer unter mir rauschen die Autos durch den 8km langen Gleinalmtunnel – eine völlig andere Welt, die mir im Moment nicht ferner sein könnte.

Kurz vorm Kreuzsattel gibt es zum Glück einen steinernen Rastplatz, der Schutz vor dem Wind bietet und ich konnte gemütlich Mittagspause machen.

Mittagspause am Kreuzsattel

Vom Speikkogel ging es dann 400 Höhenmeter steil hinab zur Gleinalmhütte, wo ich kurz vor 15:00 Uhr eintreffe und mir das einzig vegetarische Essen schmecken lasse, was sie auf der Karte haben. Ist zwar sehr salzig, aber durchaus lecker und das Salz schwitze ich schnell wieder aus.

Die Hüttenwirtin teilt mir mit, dass man hier nicht zelten darf, weil es ein Privatgrundstück ist und zelten laut Mietvertrag verboten. Aber über der Baumgrenze könnte ich dann wieder zelten.

Also stiefel ich noch zwanzig Minuten weiter, steil bergan in Richtung Roßbachkogel und suche mir oben ein kleines Stückchen für mein Zelt. Ich stehe mitten auf Heidelbeerbüschen und nur durch eine kleine Baumgruppe vom Wind geschützt…mal sehen, wie die Nacht wird. Könnte lustig werden.

Insgesamt war das heute wohl die schönste Etappe bisher – perfektes Wetter, perfekte Sicht, nicht zu anstrengend, schöne Strecke. Und morgen scheint es gleich nochmal schön zu werden. 🙂

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