Bali

31.07. – 05.08.2017

Den Abstecher nach Bali mache ich aus bürokratischen Gründen, weil mein Visum nur drei Monate am Stück gilt, aus diesem Grund habe ich mich nicht wirklich mit Bali beschäftigt und will in den sechs Tagen hauptsächlich die noch ausstehenden Artikel für den Blog schreiben, damit ich nicht mehr so arg hinterher hinke.

Durch ein paar Recherchen im Internet habe ich aber einen groben Plan, was ich tun könnte.

Da ich natürlich den billigsten Flug gebucht habe, den es gab, fliege ich nur mit Handgepäck, was aber kein Problem ist, da ich für sechs Tage nicht viel mehr als meine Zahnbürste und ein Handtuch brauche.

15030383686599

ausreichend Gepaeck fuer eine Woche

Im Flugzeug sitzt Lukas aus Mönchengladbach neben mir. Wir unterhalten uns gut und vereinbaren, uns das Taxi in die Stadt zu teilen. Letztendlich verbringen wir den gesamten Montag zusammen, da ich mich ebenfalls in dem Hostel einquartiere, in dem er ein Bett reserviert hatte.

Wir kommen morgens acht Uhr auf Bali an, suchen erstmal was zum Frühstücken und finden ein nettes Restaurant, das auch schon offen hat. Ich muss mich erstmal an die vielen Nullen bei den Preisen gewöhnen…seit ich am Flughafen Geld abgeholt habe, bin ich Millionär! Wobei die 2 Millionen Rupien gerade mal ca. 130 EUR Wert sind, ich werde also doch weiter arbeiten gehen müssen.

15029513221792

Fruehstueck und Mittag in einem

Den Rest des Tages verbringen wir damit, diverse Dinge zu organisieren. Lukas will am nächsten Tag nach Gili, eine Nachbarinsel, und braucht eine Bootstour dorthin. Außerdem kommen ihn bald seine Eltern besuchen und auch dafür bucht er schon mal eine Tour. Ich miete einen Motorroller, hole mir eine SIM-Karte, einen Steckdosenadapter und eine Straßenkarte von Bali und bin damit ausreichend ausgerüstet.

Wir latschen den ganzen Tag durch Kuta, eine sehr touristisch geprägte Stadt in der Nähe der Hauptstadt Denpasar und probieren noch ein paar Spezialitäten aus, obwohl wir eigentlich satt sind.

Meine erste Nacht in einem festen Haus seit dem 08. Mai verläuft weitestgehend komplikationslos. Wenn ich davon absehe, dass gegen halb fünf Uhr morgens zwei Männer die Klimaanlage in unserem Zimmer reparieren und ich von einem Viech so dermaßen zerstochen werde, dass ich die gesamte Woche über massiven Juckreiz habe und mein Rücken und der linke Oberarm aussehen, als ob ich Krätze habe…

Am nächsten Morgen verabschiede ich mich von Lukas. Ich setze mich nochmal in das Restaurant, wo wir auch gestern gefrühstückt haben und schreibe am Blogartikel.

Danach ist es aber wirklich Zeit, diese laute, volle Stadt zu verlassen.

Also schwinge ich mich auf den Roller und stürze mich in das Chaos, welches hier Verkehr genannt wird. Mein großer Vorteil ist, dass ich schon an den Linksverkehr gewöhnt bin und außerdem stellt sich der Verkehr als gar nicht chaotisch, sondern sogar sehr geregelt heraus…es sind teilweise nur dramatisch andere Regeln als bei uns.

So hat der Trennstreifen in der Mitte der Fahrbahn eher die Funktion einer Orientierungslinie, was den Verlauf der Straße angeht. Keinesfalls bedeutet es jedoch, dass sich Fahrzeuge einer Fahrtrichtung nur auf einer Seite der Linie aufhalten sollten, unabhängig davon, ob sie gestrichelt oder durchgezogen ist. Dafür gilt dann, dass so viele Farzeuge nebeneinander fahren dürfen, wie mit minimalen Seitenabständen maximal nebeneinander passen – richtungsunabhängig natürlich.

Ich habe also gelernt, dass auf eine handelsübliche zweispurige Straße entweder zwei Autos und zwei Motorroller oder ein Auto und bis zu vier Motorroller nebeneinander passen – bei Geschwindigkeiten von um die 40 km/h…

Die Indonesier arbeiten nach meinem Eindruck auch eher mit Mindest- als mit Höchstgeschwindigkeiten…da haben sie aber viel mit Berliner Fahrradfahrern gemein – nach dem Motto: wer anhält verliert…

Dennoch war es wirklich ein relativ geregeltes System, wenn man es dann erstmal durchdrungen hatte und die Balinesen fahren durchaus rücksichtsvoll – lassen andere Fahrzeuge abbiegen, hupen nur, um einen Überholvorgang anzukündigen und sind alles in allem eher entspannt als aggressiv im Verkehr.

15020614708450

Ich persönlich konnte mich relativ schnell in das Gewusel einfinden, weil ich mich an die goldene Regel des Verkehrs dieser Art erinnert habe, die ich als Kind von dem Bruder meines Opas gelernt habe.

Jeder achtet auf das, was vor einem passiert. Man ist dafür verantwortlich, dem Vordermann nicht reinzufahren, auch wenn der einen Schlenker macht oder sonstwas. Alles was hinter einem selbst passiert, ist hingegen egal, da sich darum die Hintermänner kümmern.

Damit kam ich ganz gut durch und hatte großen Spaß daran, mit dem Roller über die Insel zu cruisen. Dass der Tacho nicht funktionierte und ich so nicht wusste, wie schnell ich unterwegs war, störte mich weniger als die Tatsache, dass ich auch die zurückgelegten Kilometer nicht ablesen konnte.

Ich wollte so weit wie möglich in den Norden fahren und mir dort eine Unterkunft suchen. Durch meine späte Abfahrt und das zunächst doch eher zurückhaltende Fahrttempo bin ich mittags aber erst in Mengwi und hatte damit noch nicht mal die Hälfte der Strecke zur Nordküste geschafft.

Während ich mir die Taman Ayun Tempelanlage ansehe, überlege ich, dass ich auch genauso gut hier bleiben und erst morgen weiterfahren kann. Dann kann ich noch schreiben und eilig habe ich es ja auch nicht.

15030262688308

15030262409107

Taman Ayun Tempelanlage, Mengwi

Also schwinge ich mich auf den Roller und fahre die Straßen auf der Suche nach einem Backpackers ab…kann aber keines finden.

Da die Straße seit Kuta durchgängig von Häusern gesäumt ist, bekomme ich sowieso nie mit, wann ich einen Ort verlasse und in den nächsten reinfahre, aber dass ich jetzt schon außerhalb von Mengwi bin, ist ziemlich klar, da die Orte hier einfach nicht so groß sind.

Weiterhin keine Spur von einem Backpackers und während sich die Wolken, die schon seit meiner Ankunft auf Bali dick am Himmel hängen, jetzt immer dunkler werden, überlege ich, was Unterkunft eigentlich auf balinesisch heißt…wäre ja vielleicht ganz praktisch das zu wissen, wenn ich ein entsprechendes Schild suche…

Dann fängt es tatsächlich an zu regnen…dabei sollte ich mich doch mitten in der Trockenzeit befinden, wenn ich mich nicht irre…ich halte an zwei kleinen Supermärkten und habe große Mühe jemanden zu finden, der wenigstens so viel Englisch versteht, dass er mir das balinesische Wort für Guesthouse bzw. Hotel sagen kann: Penginapan

Dem jungen Mann fällt aber keins hier in der Nähe ein. Also fahre ich weiter, bin mit dem neuen Wortschatz aber optimistisch, dass ich bald eine schöne Unterkunft finden werde.

Ich würde mich langsam auch über ein Ziel freuen, da es weiter regnet und dadurch auch schon früh dunkel wird.

Aber so sehr ich die zahlreichen Schilder am Straßenrand auch studiere, Penginapan steht nirgendwo drauf.

Ich studiere die Karte und entscheide mich, von der Hauptstraße abzubiegen und in Richtung Jatiluwah zu fahren. Dort befinden sich die weltberühmten Reisterrassen Balis. Spätestens dort wird es ja hoffentlich eine Übernachtungsmöglichkeit geben…dass ich ueberhaupt etwas finden wuerde, daran zweifelte ich nicht wirklich. Auf der Strasse wuerde ich nicht uebernachten muessen, das hat die Vergangenheit einfach gezeigt, dass sich am Ende des Tages immer eine Loesung findet.

Also kurve ich durch kleine, immer steiler werdende Strassen die Berge hinauf. Auch hier wohnen ueberall Menschen, aber der Eindruck des Laendlichen verstaerkt sich noch, sofern das ueberhaupt moeglich ist.

Ich fahre schon die ganze Zeit relativ langsam, weil ich zum einen im Regen nicht viel sehe, da mein Helm kein Visier hat und ich nur meine Sonnenbrille als Wind- und Regenschutz nutzen kann und ich zum anderen ja die Schilder studieren und endlich eine Unterkunft finden will. Als ich in Tua an einem Imbiss vorbeikomme und meinen suchenden Blick schweifen lasse, gruesst einer der Maenner, die dort sitzen mit einem freundlichen „hello“. Hier im Hinterland jemanden zu finden, der Englisch kann, ist eine seltene Chance, die ich mir nicht entgehen lassen kann, also halte ich an und gehe mit meiner Karte auf ihn zu, um ihn nach einem Penginapan zu fragen.

15030265072014

Nyoman Suarsana bei der Arbeit

Er ueberlegt angestrengt und will mir auf der Karte eine Unterkunftsmoeglichkeit zeigen, der Ort ist aber nicht eingezeichnet. Dann fragt er, ob ich unbedingt in einem Hotel uebernachten will…ich koennte auch bei ihm schlafen, er hat ein freies Zimmer und wuerde sich sehr freuen.

Normalerweise bin ich immer etwas zurueckhaltend mit Uebernachtungen bei Privatpersonen, obwohl das ja von vielen Touristen als die einzig authentische Moeglichkeit angesehen wird, „wirklich“ das Land und die Leute kennenzulernen.

Aber heute habe ich nicht gezoegert, ja zu sagen. Nicht nur, dass ich nass und kalt war und es immer spaeter wurde, ich kann mit der freundlichen Art der balinesischen Hinduisten auch viel anfangen und so war ich richtig gespannt, was mich erwarten wuerde.

Und es war toll…die Grundstuecke auf Bali sind relativ gross und beherbergen eine ganze Reihe von Haeusern, Staellen, kleinen Tempeln und diversen Gaerten. Ich war vormittags schon faelschlicherweise ueber ein anderes, sehr grosses Grundstueck geschlendert, weil ich es fuer einen offiziellen Tempel hielt. Der Eigentuemer nahm es aber locker und ich war wohl auch nicht die erste Touristin, die sich dort eingefunden hatte.

Hier in Tua lebt Nyoman Suarsana mit seiner Frau, seinen Kindern und natuerlich seinen Eltern und weiteren Familienangehoerigen. Auf meine Frage, wie viele Personen hier wohnen, ueberschlugen sie grob und kamen auf cirka zehn Personen, so ganz genau wussten sie es selbst nicht.

Jede Familie hatte ihr eigenes Gebaeude und ging im Grossen und Ganzen seinen eigenen Aufgaben nach. Nyoman Suarsana hatte mal in Denpasar und Kuta in einem Hotel gearbeitet, deswegen konnte er relativ gut Englisch sprechen. Dann hatte er aber einen kleinen Laden vorne an der Strasse eroeffnet und betrieb diesen und den Imbiss, an welchem ich gehalten hatte. Er erzaehlte, dass er jetzt sogar etwas mehr verdiente, als damals im Hotel und zusaetzlich hat er mehr Zeit fuer die Familie, da er nicht mehr so weit fahren muss.

Meine Ankunft wurde von allen Bewohnern freundlich und mit nur verhaltener Ueberraschung aufgenommen. Die Frau machte sich sofort daran, das Gaestezimmer herzurichten, dessen Bett – wie in einem guten Haushalt ueblich – aufgrund des zur Verfuegung stehenden Stauraums ueber und ueber mit gewaschener, zusammengelegter Waesche bedeckt war. 🙂 Waehrend ich wartete, bekam ich gebackene Bananen und Tee serviert und versuchte mich mit dem aelteren Sohn, Adrian Puta, bekannt zu machen.

Abends gab es dann leckeres Nasi Goreng zum Essen und wir unterhielten uns so gut es die Sprachbarriere zuliess. Die Frau bestaetigte meine Auffassung, dass es jetzt in der Trockenzeit eigentlich nicht regnen sollte und machte den Klimawandel dafuer verantwortlich. Ausserdem erlaeuterte sie die Aufteilung der Gebaeude auf dem Grundstueck. Die Schlafraeume befinden sich auf der nach Norden ausgerichteten Seite, die Kuechen hingegen sind davon getrennt auf der suedlichen Seite, da sich Feuer und Nachtruhe nach ihrem Glauben nicht vertragen und getrennt werden muessen. Am naechsten Tag, einem Mittwoch, stand eine grosse Zeremonie an, die Nyoman Suarsana alle sechs Monate durchfuehrt, um sich bei den Goettern fuer den Erfolg seines Geschaefts zu bedanken und um eine erfolgreiche Zukunft zu bitten.

Zum Fruehstueck gab es ein grosses Omelett mit Gemuesestreifen und Kokosraspeln sowie Kaese…war eine interessante Geschmacksrichtung, aber muss ich nicht unbedingt nochmal essen.

Bevor ich mich verabschieden durfte, mussten noch diverse Fotos gemacht werden, die alle sofort auf Facebook veroeffentlicht wurden. Im Grunde hatten nur der Sohn und die Frau Accounts, die aber auch von dem Mann jederzeit genutzt und gefuellt wurden.

Um keine falschen Erwartungen zu wecken oder Missverstaendnisse aufkommen zu lassen, hatte ich dem Mann bereits abends Geld fuer die Uebernachtung gegeben – auch wenn er glaubhaft versicherte, ich muesste nichts bzw. erst am Ende, wenn es mir gefallen hat, bezahlen, da es ihm eine Freude ist, mich zu beherbergen. So war das Thema erledigt, ich verabschiedete mich von allen Anwesenden und schwang mich wieder auf meinen Roller.

Natuerlich fing es fuenf Minuten spaeter an zu regnen, aber ich hatte so gute Laune, dass mich das in dem Moment nicht stoerte. Die Einladung der Familie war ein grosser Gluecksfall gewesen und ich freute mich sehr, dass ich diese Erfahrung machen konnte. Und wieder bestaetigte sich die alte Reise-Weisheit, dass man immer etwas zum Uebernachten findet, egal wie ungewiss das tagsueber erscheinen mag.

Nachdem ich mit meinem kleinen Roller tapfer die Berge hinaufgetuckert bin – vom Regen durchnaesst und ausgekuehlt – erreiche ich Jatiluwih, die beruehmten Reisterrassen, die auch zum UNESCO-Weltkulturerbe gehoeren. Hier gibt es uebrigens zahlreiche Unterkuenfte, ich haette gestern also spaetestens hier etwas gefunden – wenn auch nicht annaehernd so interessant und guenstig wie in Tua bei der netten Familie.

Jetzt stoerte mich das schlechte Wetter schon ein wenig, da ich dadurch natuerlich keine schoenen Fotos von den weitlaeufigen Terrassen machen kann, aber war nicht zu aendern. Ich spaziere ein wenig durch die Haenge und bestaune das ausgefeilte Bewaesserungssystem, welches das Wasser von den oberen Terrassen bis zu den unteren Ebenen weiterleitet. Eine Studie hatte sich gerade mit dem Reisanbau auf Bali beschaeftigt und festgestellt, dass obwohl jeder Bauer selbstaendig entscheidet, wann er mit dem Reisanbau beginnt, sich ein System entwickelt hat, bei dem maximale Ertraege fuer alle Bauern entstehen. Und das, obwohl die Bauern auf den oberen Ebenen durch die Steuerung der durchgeleiteten Wassermenge unmittelbaren Einfluss auf die Ernteergebnisse der unteren Felder ausueben und sich damit der Konkurrenz entledigen koennten.

15030368685530

Reisterrassen Jatiluwih

15030369078432

Sobald ich mich wieder auf meinen Roller setze und weiterfahre, faengt es natuerlich auch wieder an zu regnen…muss ich mich wohl dran gewoehnen. Auf der Suche nach dem kuerzesten Weg kurve ich ueber wirklich kleine, enge Wege, die teilweise mehr aus Loechern als Asphalt bestehen und die Fahrt zu einem kleinen Abenteuer werden lassen. Ich komme an Blumenfeldern vorbei. Die Blueten werden fuer die Opfergaben in den Tempeln benoetigt und hier in grossen Mengen angebaut.

15030369793955

Die Strassen steigen jetzt immer staerker an und ich habe teilweise Bedenken, ob ich mit dem Roller ueberhaupt die grossen Steigungen meistern kann, aber mein Roller macht super mit und klettert wie eine Bergziege jeden noch so steilen Hang hinauf.

Ich befinde mich jetzt im Zentrum der Insel – um mich herum gibt es einige Vulkane, die ich allerdings aufgrund des dichten Nebels, der sich hier oben eingestellt hat, nicht erkennen kann. So halte ich nur kurz in Bedugul, esse einen gekochten Maiskolben und fahre auf der noerdlichen Seite alles wieder runter bis zur Kueste bei Singaraja. Nach der Haelfte der Strecke wird das Wetter wieder besser, der Verkehr nimmt zu und in der Stadt strahlt die Sonne und ich schlengele mich durch das uebliche Verkehrschaos einer grossen Stadt.

Die Kueste im Norden Balis ist zwar nicht ganz so touristisch gepraegt, wie in der Naehe der Hauptsstadt im Sueden, aber es gibt ausreichend Unterkunftsmoeglichkeiten und ich habe kein Problem, etwas online zu buchen.

Die naechsten zwei Tage verbringe ich damit, mir einige Tempel anzusehen und den Blog zu schreiben. Ausserdem probiere ich mich durch die vielen, leckeren Koestlichkeiten, die es an den Strassenstaenden zu kaufen gibt. Das Schoene an den „Warungs“, wie die Imbisse hier genannt werden ist, dass es relativ kleine Portionen gibt und ich so alle paar Stunden die naechste Leckerei kaufen kann. So probiere ich neben den typischen Reis- und Nudelgerichten auch eine sehr verbreitete Leberknoedelsuppe und leckere Hefekloesse mit unterschiedlichen Fuellungen aus.

15030372659104

Neben zahlreichen hinduistischen gibt es hier in der Gegend auch einen buddhistischen Tempel. Alle haben gemein, dass man sie nicht mit kurzen Hosen betreten darf. Wo es nicht direkt am Eingang Sarongs zum Leihen gibt, binde ich mir einfach mein Handtuch um die Hueften – sieht nicht so farbenfroh aus, erfuellt aber den Zweck…

15030378307517

Tempelanlage Gunung Kawi

15030375529816

Eingang zum Melanting Tempel

15030374158640

buddhistischer Brahmavihara Arama

Am Freitag mache ich mich dann langsam wieder auf den Rueckweg. Ich nehme die oestliche Route durch die Berge zurueck in den Sueden und komme so an Mount Batur vorbei, dem groessten Vulkan der Insel, wenn ich mich nicht taeusche. Aber auch hier haengen dichte Nebelwolken in den Bergen und umso hoeher ich komme, umso kaelter, windiger und nasser wird es.

Am Aussichtspunkt zum Mount Batur schlaegt mir nur eine weisse Wand entgegen, weshalb ich gar nicht anhalte, sondern gleich bis nach Ubud weiterfahre. An der Strecke komme ich jetzt an vielen Obstplantagen vorbei, und auch die Strassenstaende verdeutlichen, dass hier anstelle von Reis hauptsaechlich Obst angebaut wird.

In Ubud haben die Touristen wieder die Oberhand und die Unterkuenfte sind so dermassen guenstig, dass ich nicht, wie vorher befuerchtet, nochmal Geld abholen muss. Aufgrund des 50 EUR-Mindestlimits haette ich einen Tag vor meiner Abreise sonst viel zu viel Geld zur Verfuegung gehabt.

Ubud leidet nachmittags und abends an einem massiven Verkehrschaos, saemtliche Strassen sind verstopft und es gibt auch fuer die Rollerfahrer kein Durchkommen mehr. Mein Hostel liegt ca. drei Kilometer ausserhalb der Stadt und ich entscheide mich zu laufen…und finde, als der Regen in einen wahren Wolkenbruch ausartet, zum Glueck eine Unterstellmoeglichkeit.

15030379822045

Trockenzeit auf Bali

Am naechsten Morgen esse ich in dem Hostel meine ersten „Bananapancakes“ ueberhaupt – dabei war ich ja nun doch schon ein paar Mal auf dem sogenannten Pancaketrail unterwegs – und sie sind echt lecker.

15030379945666

leckeres Fruehstueck vor herrlicher Kulisse

Dann mache ich mich das letzte Mal auf den Weg, halte in Denpasar zunaechst an einem Internetcafe, um den Blog weiterzuschreiben, da die App auf meinem Handy nicht mehr vernuenftig zu bedienen ist, und sehe mir dann noch das Museum Perjuangan Rakyat in einem beeindruckenden Gebaeude im Zentrum der Stadt an.

Hier ist die Geschichte der Balinesen in rund 30 Modelllandschaften dargestellt. Ist eine tolle Sache und einen schoenen Ausblick ueber die Stadt hat man von den oberen Ebenen des Museums auch noch.

Danach ist es aber an der Zeit, nach Kuta zurueckzufahren und den Roller abzugeben.

Mein Flug zurueck nach Darwin geht nachts um halb eins, also nutze ich die Gelegenheit, am Strand bis zum nicht weit entfernten Flughafen zu spazieren und dabei einen wunderschoenen Sonnenuntergang zu erleben.

15030383503728

Sonnenuntergang am Strand von Kuta, Bali

Alles in allem waren die sechs Tage auf Bali trotz des unerwartet schlechten Wetters schoen. Da ich kein ausgefeiltes Besichtigungsprogramm hatte, war ich fuer meine Verhaeltnisse sehr entspannt unterwegs und habe trotzdem einiges gesehen. Eine Besichtigung der Insel mit eigenem Roller ist auf jeden Fall empfehlenswert und ermoeglicht einen sehr individuellen Reiseverlauf abseits der Standardtouren.

Veröffentlicht in: Bali

Hinterlasse einen Kommentar