07.01., 0 km
Es regnet Nachts ausnahmsweise mal nicht und ich genieße es, in einem komplett trockenen Umfeld wach zu werden – drehe mich um und schlafe erstmal weiter. Gegen acht Uhr stehe ich aber doch auf und mache mich an ein fürstliches Frühstück. Die anderen drei sind schon wach und fast startbereit.
Gestern Abend hatte ich noch versucht meine Haare zu blondieren, es blieb aber leider bei dem Versuch, da die Blondierung, die ich in Auckland gekauft hatte, nicht funktioniert hat. Ich habe offensichtlich die Schaufensterpackung bekommen und die Blondierlösung war schon zu alt und hat nicht mehr gewirkt…ich war ziemlich sauer und habe mich nicht nur geärgert, dass die 30 Dollar futsch sind, sondern insbesondere, dass ich keine blonden Haare habe…nach dem Frühstück färbe ich die Haare dann aber wenigstens rot und es sieht zumindest besser aus als vorher. Muss reichen bis Wellington, dort werde ich es nochmal mit Blondieren versuchen.
Gestern hatte ich ja die Bouncebox von der Post abgeholt, so dass ich jetzt endlich neue Schuhe habe. Man sagt, dass Trailrunner üblicherweise 800-1000 km halten sollten. Ob da auch solche Strecken wie der TA mit gemeint sind weiß ich gar nicht genau. Jedenfalls habe ich für den gesamten Trail konsequenterweise drei Paar Schuhe eingerechnet. In Auckland habe ich mir die Sohlen des ersten Paars angesehen und die sahen noch super aus, fast nicht abgelaufen. Die halten noch ewig, habe ich mir gedacht…und war dann so optimistisch, sie nach Wanganui zu schicken…das sind knapp 1.400 km, aber da ist ja noch die Kanutour dabei, wo die Schuhe nicht benutzt werden…tja. Auf den Straßenabschnitten hinter Auckland ging dann das große Sohlenfressen los und ich hatte das Gefühl, jeden Abend ist die Sohle ein gutes Stück dünner geworden. Ich habe es ein paar Tage bereut, die Schuhe so weit vorausgeschickt zu haben, aber letztendlich hat es funktioniert…auch wenn die Sohlen am Ende durchgelaufen waren und ich sie von innen mit Klebeband abdichten musste, damit keine Steinchen und Sand hindurchkommen. Alles in allem bin ich sehr zufrieden mit den Schuhen, die Verarbeitungsqualitität ist super, das Mesh ist fast unbeschädigt und auch die Nähte und Klebeverbindungen haben alle gehalten. Da sieht man hier auch andere Beispiel auf dem Trail.

alt und neu im Vergleich
Und so schlecht ist es glaube ich gar nicht, dass ich jetzt für 1.600 km noch zwei Paar Schuhe habe, da die Südinsel noch steiniger ist und die Sohlen dort schneller abgelaufen sein werden.

das Profil ist platt, aber nach knapp 1.400km kein Wunder
Den Rest des Tages habe ich mit dem Schreiben des Artikels und Fotos sortieren und Ausrüstung ausbessern zugebracht.
Abends bin ich dann mal schick Essen gegangen, weil ich das hier noch gar nicht getan hatte.

Tarakihi und dazu Ginger Beer 🙂
Es gab Fisch (Tarakihi) und war lecker, eine schöne Abwechslung zum Trailfood. Außerdem gabs in dem Restaurant Wi-Fi, im Gegensatz zum Campingplatz, so dass ich dort die Fotos und den Artikel hochladen konnte. Alles in allem war es ein sehr entspannter und guter Zeroday und ich war bereit für die nächsten Kilometer auf dem Te Araroa.