21. – 24.11., 4 Tage, 114km
Die letzten vier Tage waren richtig schön und teilweise sogar entspannend. Fast wie Urlaub 🙂

Gibt auch keine abenteuerlichen Geschichten zu berichten, der Track ging oft am Strand entlang oder wahlweise auf gut begehbaren Schotterstraßen oder Asphaltstraßen durch die Hügel an der Küste. Und ich muss sagen, meine Füße machen richtig gut mit! Während ich laufe habe ich fast gar keine Schmerzen, wenn ich anhalte und die Schuhe ausziehe ist es zwar sehr schmerzhaft, aber ich denke das sind normale Belastungsschmerzen und damit bin ich nicht alleine auf dem Trail. Zu verdanken habe ich das meinen orthopädischen Einlagen, ohne die wäre ich wirklich aufgeschmissen, aber sie helfen richtig gut und ermöglichen mir dieses fantastische Abenteuer.
Bei meinem letzten Stopp im Nikau Camp kam nachmittags noch Stephanie aus Frankreich dazu. Ich hatte sie schon am 90 Mile Beach getroffen und durch meine zwei kurzen Tage hat sie mich eingeholt. Wir sind jetzt die letzten vier Tage zusammen gelaufen, das heißt, wir übernachten am gleichen Ort und treffen uns tagsüber manchmal, aber jeder läuft sein eigenes Tempo während des Tages.
Wobei es ein Wunder ist, dass sie überhaupt bei mir geblieben ist. Nach der Nacht im Nikau Camp erzählt sie mir, dass sie nachts auf der Toilette eingeschlossen war, weil sich der Riegel von außen irgendwie vorgeschoben hat. Sie musste James, unseren Gastgeber anrufen (immerhin hat sie ihr Telefon mit aufs Klo genommen), damit er sie befreit. Seine Theorie, dass ich evt den Riegel vorgeschoben hatte, hat sie glücklicherweise als Scherz aufgenommen, was es ja auch war.
Am nächsten Morgen erzählt Stephanie, dass sie total wütend ist, weil sie nicht schlafen konnte. Sie hat stundenlang ein Geräusch gehört und dachte ich schnarche so laut…bis sie festgestellt hat, dass ihr gps-Gerät offensichtlich über eine Weckfunktion verfügt und die ganze Zeit gesummt hat…ich war froh, dass ich frei gesprochen war – aber ehrlich, ich wäre wohl nicht mehr mit mir weiter gelaufen…die nächste Nacht hat sie dann aber gut geschlafen, trotz meiner Anwesenheit.

Zwischen den Strand- und Straßenabschnitten gibt es immer wieder Waldstrecken, die dann teilweise durchaus sehr anstrengend sind, so wie ein 7km Track gestern. Vom Strand direkt rauf auf 476 Meter! Wir haben ganz schön geschnauft.

Bis ganz nach oben gings hier rauf…

…nachdem wir schon einen guten Anstieg hinter uns hatten.
Es gab zwar diese tollen Treppen, bergauf fand ich sie aber nicht so hilfreich, weil der Abstand der Stufen nicht an die Durchschnittsgröße aller Frauen angepasst war (die ich natürlich einhalte), sondern an irgendwelche größeren Personen…

Bergrunter dann allerdings waren sie toll. An dieser Stelle möchte ich auch mal ein ganz großes Dankeschön an Ulli loswerden. Sie hat mich super beraten, was die notwendige Nahrungsergänzung für die Wanderung angeht und ich nehme auch fleißig jeden Tag die Vitamine und Mineralstoffe – und das Magnesium. Besonders an dem Tag mit den tausend Stufen freute ich mich auf das Magnesium am Abend und tatsächlich habe ich bis heute auf dem ganzen Trail noch keinen Muskelkater gehabt.
Aufgrund der gut begehbaren Wege haben wir in den letzten Tagen auch eine gute Strecke geschafft, gestern haben wir mit 34km einen neuen Tagesrekord aufgestellt, war aber ein wenig der Situation geschuldet, dass wir lange keinen Zeltplatz gefunden haben und noch den halben Track durch den Wald gelaufen sind, bevor wir an einem Aussichtspunkt eine ebene Fläche fanden.
Überhaupt gibt es hier wunderbare Aussichten auf die Gegend und das Meer…

Und heute hatten wir nur einen halben Tag mit 18km vor uns, so dass wir mittags erstmal schön ins Meer gesprungen sind – Urlaub eben.

Morgen machen wir noch einen halben Restday und dann gehts wieder weiter – in spätestens 10 Tagen sind wir dann in Auckland – wow, irgendwie verfliegt die Zeit hier total.

na endlich…ein Foto vom Sonnenaufgang…wurde ja auch Zeit…

















