Entschleunigung pur

In den letzten Wochen habe ich fast kontinuierlich unter Strom gestanden. Ich hatte keine to-do-Liste, ich hatte drei to-do-Listen…eine länger als die andere und irgendwie habe ich doch nur Sachen erledigt, die noch gar nicht auf den Listen standen, aber auch wichtig waren. Bis zum letzten Abend geisterten mir Themen durch den Kopf, immer verbunden mit der Frage „hast Du das schon erledigt?“ oder gleich der Antwort “ das musst Du unbedingt auch noch machen!“

Aber schon als wir in Berlin durch die erste Sicherheitsschleuse durch sind endet der Stress und wir werden in den nächsten 36 Stunden in Geduld und Demut geprüft. Sowohl auf den Flughäfen als auch in den Fliegern bleibt nicht viel mehr zu tun als zu sitzen, etwas zu essen und trinken und zu warten…warten auf das Boarding, warten auf den Start, warten auf die Landung – und dann alles von vorne und das ganze drei Mal.

So froh wir darüber sind, dass wir nach knapp neun Stunden doch noch aus Amsterdam weiter in Richtung Auckland fliegen können, so unglücklich ist die neue Verbindung, da wir nach dem langen Aufenthalt in der Hafenstadt die beiden Elf-Stunden-Flüge mit einer nur 60minütigen Pause in Seoul abreißen müssen…das Sitzfleisch kommt dabei an seine Grenzen und ich nutze jede Gelegenheit um im Flieger aufzustehen und herumzulaufen.

Zusätzlich versuche ich so wenig wie möglich zu schlafen, um dem Jetlag etwas zuvorzukommen und dann in Neuseeland schneller in deren Zeitrhythmus zu gelangen. Das gelingt mir auch ganz gut, ich lese ein 500-Seitenbuch komplett durch und beginne noch das zweite.

Und irgendwann ist es dann endlich so weit. Unter uns liegt Ao Tearoa,das Land der langen weißen Wolke. Warum die Maori die Inseln so genannt haben, wird sofort klar, als ich Neuseeland zum ersten Mal persönlich sehe.

Ao teaora

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