Es geht doch noch nicht so richtig los…

Läuft bei uns…nach einem herzlichen Abschied am Flughafen Tegel und dem erfolgreichen Passieren der Sicherheitskontrollen beginnt das große Warten. In gut einer Stunde soll der Flieger kommen.

Kommt er aber nicht. Es wird eine zehnminütige Verspätung durchgegeben, die sich am Ende allerdings auf eine knappe Stunde ausweitet, da es in Amsterdam zu neblig ist, um dort landen zu können. Eine knappe Stunde?!? Eingeweihte unter euch wissen, dass unser Aufenthalt in Amsterdam mit 50 Minuten vorgesehen war. Und so schaffen wir es, genau in dem Augenblick zu landen, in dem unsere Maschine in Richtung Guangzhou losfliegt…nur leider ohne uns.

Also suchen wir den KLM-Infostand und ziehen dort eine Wartenummer – in gespannter Erwartung, welche Optionen uns nun bleiben, um nach Auckland zu gelangen. Nach ca. zehn Minuten ist die Nummer 370 dran.

Wir haben die Nummer 427…das sind schlappe 57 Personen vor uns – zuzüglich der Leute mit einem priorisierten Status, die ständig dazwischen aufgerufen werden. Nach drei Stunden warten wir immer noch, die Anzeige ist mittlerweile bei Nummer 417 angekommen…Felix, mein Reisepartner, hört von einem zweiten KLM-Stand und geht nachsehen, ob es dort schneller geht. Irgendwann schreibt er mir, ich solle rüberkommen. Ich mache mich auf den langen Weg, der Stand befindet sich im nächsten Flughafenabschnitt. Als ich das Schild schon in der Ferne sehe, schreibt er „renn!“… also laufe ich los, im Zickzackkurs durch die wartenden Menschen, elegant unter einem Absperrband hindurch, ich sehe Felix am Schalter stehen und winken, noch unter einem letzten Band durch, die Leute machen mir Platz und ratsch…meine Hose reißt auf ganzer Länge ein. Ja okay, ich habe in den letzten Wochen keinen Sport gemacht und etwas zugenommen, aber eine zerplatzte Hose?!? Wirklich?

wir sind nicht die Einzigen, die vom Warten geschafft sind

Aber der Einsatz hat sich gelohnt, wir erfahren, dass wir noch heute weiter fliegen können und zwar mit der koreanischen Airline. Abends geht der Flieger nach Seoul und von da geht es nach einer Stunde Aufenthalt weiter nach Auckland. Wenn alles gut geht, sind wir aufgrund der kürzeren Strecke nur anderthalb Stunden später in Auckland als ursprünglich geplant… dass wir in Seoul nur eine Stunde Aufenthalt haben, lässt uns zwar skeptisch bleiben, aber ich habe meine Hose geopfert, das sollte doch für einen gesegneten Weiterflug ausreichen!

Von KLM bekommen wir als Entschuldigung jeder einen zehn EUR Verzehrgutschein, den wir bei Burger King einlösen und den Rest der vier Stunden Wartezeit relaxen wir in einem gemütlichen Loungebereich, der noch gemütlicher gewesen wäre, wenn der Designer nicht auf die glorreiche Idee gekommen wäre, die Einrichtung mit einem Flügel zu vervollständigen…ich sehe das Grinsen direkt vor mir, das er im Gesicht gehabt haben muss, als er das Schild „share your talent“ davor aufgebaut hat…

Souvenirs vom Amsterdamer Flughafen – echte und unechte Tulpen

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